Siena, die Val d’Orcia und die Hügel des Chianti
Wer Siena erstmals besucht, wird sicher überwältigt sein vom Reichtum des künstlerischen Erbes und der Schönheit der Altstadt, die zum UNESCO-Welterbe zählt.
Archäologische Funde im historischen Stadtkern legen nahe, dass die Stadt von den Etruskern gegründet wurde. In römischer Zeit ein wichtiger Handelsknotenpunkt, festigte Siena seine Bedeutung im Mittelalter und rivalisierte mit Florenz um die Herrschaft über die Nordtoskana.
Noch heute “kämpfen” die beiden Städte um das Chianti, ein Gebiet mit immensen Naturschätzen und vielen Wein- und Gastronomiespezialitäten, das wunderschöne mittelalterliche Dörfer und Burgen einschließt. Doch das wahre Juwel der Gegend ist San Gimignano, die Stadt der Türme, die wie andere Gemeinden des Chianti in mittelalterlichem Glanz erstrahlt.
Südlich der Stadt finden wir dagegen die Val d’Orcia, ein wichtiger Naturpark und eine Kulturlandschaft, die als UNESCO-Welterbe anerkannt ist, weil sie “auf herausragende Weise veranschaulicht, wie die natürliche Landschaft in der Renaissance geformt wurde, um die Ideale der guten Regierung widerzuspiegeln und ein ästhetisch ansprechendes Bild zu schaffen”.
Die Stadt Siena ist auf drei Hügeln erbaut, die ideell auf den pulsierenden Mittelpunkt der Stadt zustreben: die Piazza del Campo, ein erhabener Platz mit einer charakteristischen Muschelform.
Über die Via Pellegrini ist die Piazza del Campo mit der nahe gelegenen Kathedrale Santa Maria Assunta, dem Dom von Siena, verbunden, dessen beeindruckender Marmorbau auch im Inneren durch seine außergewöhnliche Schönheit besticht. Sinnbild dieser Schönheit ist der in seiner Art einmalige Bodenbelag.
Gegenüber dem Dom liegt das ehemalige Hospital Santa Maria della Scala, das bis vor wenigen Jahren als Krankenhaus genutzt wurde und heute ein Museumskomplex ist, in dem die Kunstschätze des Museo Archeologico Nazionale und die geheimnisvollen Gewölben zu entdecken sind.
Ebenfalls in unmittelbarer Nähe der Piazza del Campo stößt man auf die Piazza del Mercato, wo einst der Viehmarkt stattfand und die geprägt ist durch eine besondere Halle aus dem 19. Jahrhundert, genannt “Tartarugone”.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten können angesichts der geringen Entfernungen in wenigen Stunden besichtigt werden, doch die Schönheit von Siena erschließt sich nur nach und nach. Beim Spaziergang durchs Stadtzentrum kann man die herrliche Piazza Salimbeni entdecken, sich von der eleganten Via di Città leiten lassen und die Privatsammlung des bedeutenden Palazzo Chigi-Saracini besuchen.
Ebenso sprichwörtlich wie die Schönheit der Altstadt ist die Tollkühnheit der Seneser und dies sollte man sich absolut nicht entgehen lassen.